Das nächste Mal
2003, 16 mm/Beta SP, 6 min
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Das schlafende Mädchen
2001, Film, 16 mm, 9 min
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2003, 16 mm/Beta SP, 6 min
Es ist Frühling, zwei Kinder liegen auf der Wiese, sprechen einen eigenartigen Liebesdialog. Klischeesprüche, wie "höre auf dein Herz" und Klischeevorstellungen, wie "sei doch mal romantisch" werden geübt. Aber auch geschlechterspezifische Dialogrollen und Verhaltensweisen werden spielerisch geprobt. Die Kamera distanziert sich, der Schauplatz, der romantische Garten erweist sich aus der Entfernung als kleine Grünfläche einer Verkehrsinsel, Vogelgezwitscher wird von Verkehrslärm abgelöst. Eine Zufluchtsinsel tradierter Liebesphantasmen inmitten einer lärmenden Realität. Produzierte Sehnsuchtsbilder inszeniert auf der Bühne des Imaginären. Die "Insel der Liebenden", das Paradies, erweist sich als Produkt konditionierter und medial vermittelter Beziehungsidyllphantasmen. Die Künstlichkeit der Situation entsteht durch die wie aus anderen Filmen/Anleitungen entnommen Dialoge, die mit den Akteuren nichts zu tun haben scheinen. Die Differenz zwischen Sprache und vortragenden Subjekten verweist auf stereotype Kommunikationsschematas, die von den Akteuren jedoch noch trainiert oder abgelegt werden müssen, das nächste Mal.
2001, Film, 16 mm, 9 min
Ein Modellsegelboot treibt verlassen in einem Teich, ein Geisterschiff, ideale Wohnungseinheiten für Einfamilien, unbewohnt, leer, eine Geisterstadt. Normierte Wohn-Modelle für abwesende Familien-Idyllen. Die Kamera nähert sich einem Wohnmodul, fährt ins Wohnzimmer und fokussiert Johannes Vermeers Bild "Das schlafende Mädchen". Das Telefon läutet, ein Versicherungsvertreter spricht auf den Anrufbeantworter. Lebensversicherung, finanzielle Absicherung und Erwerbsunfähigkeitsrente werden als präventive Sicherheitssysteme auf Band deponiert, aber eher nebenbei, wichtigstes Anliegen scheint im Moment der Erhalt eines Kugelschreibers zu sein, den der Versicherungsvertreter beim letzten Besuch vergessen hat. Eine überlebenswichtige Angelegenheit. Verlustängste und Unsicherheiten werden durch das Festhalten an Idealbildern- und Vorstellungen verdrängt, sind scheinbare Zufluchtsorte/Wohnorte, die durch die Abwesenheit der Bewohner und durch das Bild des schlafenden/träumenden Mädchens als phantasmatisch entlarvt werden. Überlebensängste einsam im Bild tradierter (Lebens)-Ideale, die Stimme aus dem Off.
1964 | in Duisburg geboren, lebt in Köln |
Ausstellungen/Projekte/Auswahl | |
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2002 | Freizeit, Akademie Schloss Solitude, Stuttgart |
A Need of Realism, CCA, Ujazdowski Castle, Warschau | |
Naussauischer Kunstverein, Wiesbaden | |
Miss.You, Museum für Neue Kunst, Freiburg | |
2001 | get that balance, Kampnagel, Hamburg |
Freizeit, Künstlerhaus Bethanien, Berlin | |
Familienbild, NGBK, Berlin | |
Film/Fernsehaufführungen/Auswahl 1993 – 2002 | |
Hamburg | Internationales Kurzfilmfestival |
Oberhausen | Intern. Kurzfilmfestival |
Osnabrück | European Media Art Festival |
Berlin | Interfilm |
London | Goethe Institut |
Frankfurt | Deutsches Filmmuseum |
Essen | Museum Folkwang |
Berlin | Galerie Giti Nourbakhsch |
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